Prosa

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Prosa von Kurt Tucholsky

Im folgenden finden Sie eine Inhaltsangabe bzw. Zusammenfassung (inkl. Interpretation) zum ausgewählten Hörbuch "Prosa von Kurt Tucholsky" ...

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Kurt Tucholsky gilt als unstreitbarer Meister der deutschen Prosa in all ihrer Vielfalt. Drei seiner berühmtesten Kurzprosastücken gehören drei verschiedenen Genres.

Inhaltsangabe bekannter Werke von Kurt Tucholsky

»Die Tür«

Die Tür gehört zu den kürzesten und brillantesten Prosastücken aus Tucholskys Feder. Die Handlung ist minimal und genial, wie es bei Parabeln der Fall ist. Eine kurze Zusammenfassung der Erzählung: Es geht um die die Türen eines Postamts, wovon die eine immer geschlossen ist. Genau darum geht es. Die eine Tür ist geschlossen, ohne dass es einen Grund dafür gibt. Es gibt nur die Vorschrift dazu. Diese kurze Zusammenfassung impliziert, dass es um einen kritischen Blick auf das Beamtentum geht. Das stimmt. Der unbekannte Erzähler fragt einem Geheimrat nach dem Grund, warum die Tür geschlossen ist. Als er sich vom Geheimrat verabschiedet und sich zum Ausgang begibt, sagt jener ihm, er sollte nicht diese Ausgangstür benutzen, da sie nur für Beamte ist. Also kommt noch eine Tür vor. Diese Zusammenfassung macht klar, dass die Tür die Rolle eines markanten Symbols hat. In der Tat ist die Tür ein Symbol für die Erstarrung des damaligen preußischen Beamtentums.

»In der Strafkolonie«

Kurt Tucholsky bewunderte Kafka und wurde in seiner Kurzprosa von ihm stark beeinflusst. Ein prägnantes Beispiel dafür ist die Kurzerzählung die Tür, wovon im oberen Abschnitt die Rede war. Kurt Tucholsky hatte Kafkas Erzählung In der Strafkolonie rezensiert. In dieser Erzählung von Kafka, den Tucholsky mit Kleist vergleicht, geht es um einen gefangenen Soldaten, der in einer Foltermaschine gefesselt ist. Ein Reisender landet in diese Kolonie und der für diese Maschine zuständige Offizier erklärt ihm ihre schreckliche Funktion. Es geht um eine absolute Herrschaft diese Maschine, die selbst ein Alleinzweck ist. Am Ende der gefolterte Soldat wird befreit und der Offizier tritt an seiner Stelle. Kurt Tucholsky schreibt in dieser Rezension neben der Zusammenfassung der Erzählung In der Strafkolonie eine Hymne auf den Autor Kafka.

»Der Ausweis«

Der Ausweis aus dem Jahre 1920 ist eine der berühmtesten Glossen Tucholskys. Es geht um das zentrale Leitmotiv des Prozesses rund um die Herausstellung eines Ausweises im bürokratischen System Preußens. Kurt Tucholsky beschreibt ein absurdes System von formalen Bescheinigungen. Wie aus der Zusammenfassung zu entnehmen ist, geht es nicht um eine besondere Art von Ausweis, sondern der Ausweis wird zum Sinnbild einer kafkaesken Bürokratie, die nichts Gutes verheißt. Diese Zusammenfassung zeigt den kulturkritischen und politischen Impetus, der in der Prosa von Kurt Tucholsky gesteckt ist.

Biographie vom Autor Kurt Tucholsky

Der deutsche Journalist Kurt Tucholsky lebte von 1890 bis 1935. Er ist ein bedeutender Schriftsteller der Weimarer Republik und übte in seinen Werken regelmäßig Gesellschaftskritik. Er schrieb als Satiriker, Kabarettautor, Romanautor und Lyriker mit Anlehnung an den kritischen Romantiker Heinrich Heine. In seinen stark politischen Werken warnte Kurt Tucholsky vor steigendem Einfluss der Politik, des Militärs und der Justiz, sowie der Bedrohung durch den Nationalsozialismus. Veröffentlicht wurde sein Schaffen hauptsächlich in der "Weltbühne", einer Wochenzeitung der Weimarer Republik.