Philosophie
Podcast-Kanal: Lesung - Klassiker, Philosophie, Gedichte von Goethe, Trakl, Heine, Kant, Nietzsche und Lessing gelesen von Elisa Demonki u. a.
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Podcast-Sendung: (59) Johann Wolfgang von Goethe »Hexenküche« Auszug aus »Faust - Der Tragödie erster Teil«
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Auf einem niedrigen Herd steht ein großer Kessel über dem Feuer. In dem Dampfe, der davon in die Höhe steigt, zeigen sich verschiedene Gestalten. Eine Meerkatze sitzt bei dem Kessel und schäumt ihn, und sorgt daß er nicht überläuft. Der Meerkater mit den Jungen sitzt darneben und wärmt sich. Wände und Decke sind mit dem seltsamsten Hexenhausrat geschmückt.
Faust.
Mir widersteht das tolle Zauberwesen!
Versprichst du mir, ich soll genesen,
In diesem Wust von Raserei?
Verlang? ich Rat von einem alten Weibe?
Und schafft die Sudelköcherei
Wohl dreißig Jahre mir vom Leibe?
Weh mir, wenn du nichts bessers weißt!
Schon ist die Hoffnung mir verschwunden.
Hat die Natur und hat ein edler Geist
Nicht irgend einen Balsam ausgefunden?
Mephistopheles.
Mein Freund, nun sprichst du wieder klug!
Dich zu verjüngen, gibt?s auch ein natürlich Mittel;
Allein es steht in einem andern Buch,
Und ist ein wunderlich Kapitel.
Faust.
Ich will es wissen.
Mephistopheles.
Gut! Ein Mittel, ohne Geld
Und Arzt und Zauberei, zu haben:
Begib dich gleich hinaus aufs Feld,
Fang? an zu hacken und zu graben,
Erhalte dich und deinen Sinn
In einem ganz beschränkten Kreise,
Ernähre dich mit ungemischter Speise,
Leb? mit dem Vieh als Vieh, und acht? es nicht für Raub,
Den Acker, den du erntest, selbst zu düngen;
Das ist das beste Mittel, glaub?,
Auf achtzig Jahr dich zu verjüngen!
Faust.
Das bin ich nicht gewöhnt,...