Inhaltsangabe zu »Auf der Galerie« von Franz Kafka

Die Parabel »Auf der Galerie« von Franz Kafka, zählt zu seinen bekanntesten Texten. Die kurze Erzählung erschien erstmals im Jahre 1919, in Kafkas Band »Ein Landarzt«. Die Parabel gliedert sich in zwei Segmente der Erzählung. Ein Erzähler beschreibt die selbe Zirkusvorstellung auf zwei verschiedene Weisen und legt in dieser Beschreibung unterschiedliche Schwerpunkte bei der Zusammenfassung des Gesehenen, die man getrost als Wirklichkeit und Schein deuten kann.

Eigentliche Zusammenfassung von »Auf der Galerie«

Als Zusammenfassung des Inhalts lässt sich folgendes festhalten: Der Erzähler ist Besucher einer Zirkusvorstellung und befindet sich auf der Galerie und sieht in der Manege eine Kunstreiterin, die wohl lungenkrank, von ihrem Chef angetrieben, zu immer wagemutigeren Höchstleistungen herausgefordert wird. Kafka zeichnet hier ein unwürdiges und entmenschlichendes Bild von dieser Szene und beschreibt das Publikum als eine Art Unterhaltungsmaschine, die im Rhythmus von Dampfhämmern applaudiert und stampft. Als Zusammenfassung seiner Eindrücke kommt der Erzähler zu dem Schluss, jemand müsse sich von seinem Platz erheben und sich gegen diese Ausbeutung auflehnen und lautstark "Halt" rufen, damit diesem Schauspiel Einhalt geboten werde.

Weitere Zusammenfassung von »Auf der Galerie«

Da die Situation aber scheinbar nicht so ist und der Erzähler feststellt, dass es eine junge und gesunde Kunstreiterin ist, die gut behandelt wird und der Direktor, der sich mit in der Manege befindet, sich wohl um die Reiterin sorgt, als sei sie sein Fleisch und Blut und bange der Vorstellung folgt, legt der Erzähler beruhigt sein Gesicht auf die Brüstung und beginnt vor Ergriffenheit zu weinen.

Interpretation von Franz Kafkas Parabel

Nach der oberen Zusammenfassung von Kafkas »Auf der Galerie« sind es mehrere Dinge, die für ein Verständnis dieser Parabel wichtig sind. Als Kafka »Auf der Galerie« schrieb, war er bei der "Prager Arbeiter Unfall Versicherungs Anstalt" angestellt und hatte alltäglich mit Misständen an Arbeitsplätzen und unmenschlichen Arbeitsbedingungen beruflich zutun, sodass man die Entstehung seiner Erzählung vielleicht biographisch deutend, auf eine Auseinandersetzung mit dieser Thematik beziehen kann.

Weitere Details zur Zusammenfassung

Franz Kafka schrieb außerdem ein sehr ausführliches Tagebuch, in dem sich ein Eintrag befindet, der ebenfalls zu seiner Parabel »Auf der Galerie« geführt haben konnte. Am 09. November 1911 trägt Kafka die Zusammenfassung eines Traumes ein, den er in der Nacht zuvor hatte. Hier heißt es, er saß im Zirkus auf der Galerie und habe unten in der Manege ein junges Mädchen weinen sehen.

Biographie vom Autor Franz Kafka

Franz Kafka (geboren am 3. Juli 1883 in Prag, Österreich-Ungarn; gestorben am 3. Juni 1924 in Klosterneuburg-Kierling, Österreich) war ein deutschsprachiger Schriftsteller. Sein Hauptwerk bilden neben drei Romanfragmenten (Der Process, Das Schloss und Der Verschollene) zahlreiche Erzählungen.